Fachschule für Heilerziehungspflege
Heilerziehungspfleger*innen sind sozialpädagogisch und pflegerisch ausgebildete Fachkräfte der Behindertenhilfe. Sie setzen volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe im Auftrag der Klient*innen, unterschiedlichen Alters- und Lebenslagen, um. Als Fachkräfte unterstützen sie die Inklusion und Integration der Klient*innen und somit das Leben in der Gesellschaft. Sie erfüllen innerhalb ihres Berufsprofils einen wesentlichen Teil des Bundesteilhabegesetzes (BTHG).
Ihr Aufgabenfeld umfasst Assistenz, Beratung, Begleitung, Pflege und Bildung von Menschen mit Behinderungen.
Ziele sind:
- Die größtmögliche Selbstbestimmung des Menschen mit Behinderung in Umsetzung des BTHG
- Ermöglichung einer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft
- Hilfestellung zur Entfaltung individueller Fähigkeiten
- Ermöglichen eines sinnerfüllten Lebens
- Unterstützende Kommunikation
- Kontaktaufnahme und Gestaltung
- Würdige Begleitung in der Pflege
- Entwicklungsfreundliche Beziehungsgestaltung
Heilerziehungspfleger*innen arbeiten selbständig und oder in Teams, als auch in leitender Funktion in Kooperation mit anderen Fachkräften.
Heilerziehungspfleger*innen erbringen als Fachkräfte wesentliche Leistungen zur Integration, Teilhabe, Inklusion und ermöglicht ein Leben in der Gesellschaft. So erweitert sich das berufliche Tätigkeitsprofil innerhalb der Assistenz auf viele Menschen mit Assistenzbedarf an unterschiedlichen Orten.
- Kinder in Integrationskindergärten bzw. Inklusionsbereichen und Förderzentren
- Schüler*innen innerhalb der Integrationsassistenz an Schulen und Förderzentren
- Jugendliche und junge Erwachsene mit Sinnesbehinderungen innerhalb der verschiedensten Wohnformen
- Erwachsene Menschen in verschiedenen Lebensmodellen in stationären Wohnformen von Stadtwohnbereichen, Heimen, Wohnheimen und auch Kliniken
- Erwachsene und junge Erwachsene in integrativen Wohnformen, Wohngruppen und Einzelwohnformen der Behindertenhilfe oder verschiedenster sozialpsychiatrischer Wohnformen.
- Alte Menschen mit einer geistigen Behinderung innerhalb deren Wohnformen
- An Demenz erkrankte Menschen in verschiedenen Wohnformen
- Werkstätten für Menschen mit Assistenzbedarf, Tagesförderungseinrichtungen, Berufsbildungswerke, Berufsschulen mit Integrationsprofil
- Soziale Dienste, wie Beratungsstellen, familienentlastende Dienste, Sozialstationen
- Freizeiteinrichtungen
- Integrative Bildungsangebote der Erwachsenenbildung
Grundlage der Ausbildung ist die Verordnung des Sozialministeriums über die Ausbildung und Prüfung an Fachschulen für Sozialwesen der Fachrichtung Heilerziehungspflege (Heilerziehungsverordnung – APrOHeilErzPfl) 1. September 2019.
Ausbildungsmodell:
Blockwochenmodell: 2-wöchig im Wechsel zwischen Schule und Ausbildungsplatz
Es gelten folgende Zugangsvoraussetzungen für Bewerber*innen der Heilerziehungspflege:
- Mittlerer Schulabschluss, mindestens einem einjährigen Vorpraktikum
- Mittlerer Schulabschluss – mit sechswöchiges Vorpraktikum*,
- mit einjährigem einschlägigem Berufskolleg
- mit mindestens zweijähriger Berufsausbildung
- mit mindestens zweijähriger Tätigkeit als Tagesmutter
- mit mindestens dreijähriger Führung eines Familienhaushalts mit Kind/ern
- mit abgeschlossener einschlägiger Berufsausbildung
- Fach-Hochschulreife – mit sechswöchiges Vorpraktikum*
- Ärztliches Attest zur gesundheitlichen Eignung
- Ausreichend deutsche Sprachkenntnisse B2 Niveau
Nach erfolgreicher Beendigung des einjährigen* bzw. sechswöchiges* Vorpraktikums beginnt die 3 - jährige Ausbildung im Wechsel von Theorie und Praxisphasen.
(2.000 Stunden fachbezogener und allgemeinbildender Unterricht und 1.600 Stunden fachpraktische Ausbildung in einem geeigneten Tätigkeitsfeld, 400 Stunden sind für die fachpraktische Anleitung nachzuweisen).
Die Ausbildung richtet sich nach der Stundentafel der Ausbildungsverordnung und dem Modulhandbuch der Landesarbeitsgemeinschaft der Fachschulen für Sozialwesen Fachrichtung Heilerziehungspflege Baden –Württemberg.
Die Module sind:
Modul 1 Beruf und Identität
Modul 2 Inklusion und Teilhabe
Modul 3 Entwicklung und Bildung
Modul 4 Gesundheit und Pflege
Modul 5 Beziehung und Kommunikation
Modul 6 Organisation und Management
Modul 7 Kreativität und Bewegung
Modul 8 Fachpraxis
In der Regel bieten wir eine einwöchige Studienfahrt und eine einwöchige Seminarwoche außer Haus an.
Nach erfolgreicher staatlicher Prüfung am Ende des dritten Ausbildungsjahrs wird die staatliche Anerkennung als Heilerziehungspfleger/ Heilerziehungspflegerin verliehen, außerdem sind Sie berechtigt die Berufsbezeichnung Bachelor Professional in Sozialwesen zu führen.
Teile der staatlichen Abschlussprüfung und anschließender staatlicher Anerkennung
- Schriftliche Prüfung
- Mündliche Prüfung
- Facharbeit
- Kolloquium
- Monatliches Schulgeld: 155.- €uro (wird in der Regel vom Arbeitgeber übernommen).
- Der Arbeitgeber des Praxisplatzes bezahlt eine Ausbildungsvergütung (derzeit zwischen 807.- und 933.- Euro pro Monat).
- In Ausnahmefällen ist auch eine Teilzeitanstellung bis zu 0,7 % möglich. Die Ausbildungsvergütung reduziert sich dann entsprechend.
- Pauschale für Unterrichtsmaterialien 56.- €uro jährlich
Aufnahmebedingungen
- mittlerer Bildungsabschluss
- ein mindestens einjähriges qualifiziertes Vorpraktikum
- Teilnahme am Auswahlverfahren der Ludwig Schlaich Akademie
Persönliche Eignung:
- Ihnen ist ein wertschätzender Umgang mit den zu begleitenden Klient*innen wichtig
- Sie betrachten die zu begleitenden Personen innerhalb ihrer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft auf Augenhöhe
- Ein personenzentrierter Umgang ist Ihnen ein Anliegen
- Sie stellen sich auf die unterschiedlichen Bedarfe der Klienten ein
- Sie achten die Individualität des Einzelnen
- Die Verbindung zum kirchlichen Leben unterstützen Sie
Erforderliche Bewerbungsunterlagen:
Bitte bewerben Sie sich mit folgenden Unterlagen:
- Anmeldeformlar
Download Formular - Vollständiger, lückenloser Lebenslauf
- Beglaubigte Geburtsurkunde
- Beglaubigte Kopie des Schulabschlusszeugnisses
- Ggf. Kopien Ihrer Berufsausbildung und Arbeitszeugnisse
- Arztliches Zeugnis (vom Hausarzt)
Vorlage zum Download - Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
- Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses (über mindestens 8 Stunden)
- Bei Bewerbern nicht deutscher Sprache ist die Sprachniveaustufe B2 (selbstständige Sprachverwendung), Voraussetzung.
Der Ausbildungsbeginn ist nur nach Vorlage eines Sprachzertifikat der Stufe B2 möglich.
Bitte senden Sie uns keine Originalunterlagen (nur beglaubigte Kopien) und keine Bewerbungsmappen zu.
Sie erhalten die Unterlagen nach Abschluss des Bewerbungsvorganges nicht zurück.
Ausbildungsinteressierte werden nach Abgabe ihrer Unterlagen zu Bewerbertagen eingeladen.
Nächster Kursbeginn
Jährlich zum 1. September
Durch die breit aufgestellte theoretische und praktische Ausbildung, sind Heilerziehungspfleger*innen vielseitig einsetzbar und somit begehrte Fachkräfte.
Nach der Ausbildung können Sie bei uns studieren und parallel Geld verdienen!
Als Bildungspartner der SBA - Management School der Steinbeis Hochschule hat die Ludwig Schlaich Aakdemie berufsbegleitende Angebote im Portfolio, die Ausbildung und Studium miteinander verbinden und ohne Abitur zugänglich sind.
Finden Sie auf der
Website der LAG-HEP
„Lernen einmal anders: klassenübergreifende Wahlvertiefungsangebote aus dem musisch-ästhetischen Bereich“
Vom 29. bzw. 30.05. bis 01.06.16 fand im Rahmen der Heilerziehungspflegeausbildung für die FachschülerInnen des 1. Ausbildungsjahres (Unterkurs) ein besonderes Angebot statt: die Teilnehmenden konnten sich für eins von drei Vertiefungsangeboten aus dem musisch-ästhetischen Bereich entscheiden und sich in Seminarform (ohne die sonst übliche Stundenplanstruktur) mit FachschülerInnen aus der Parallelklasse vertieft einem methodischen Ansatz aus dem Bereich der sozialen Arbeit zuwenden.
Zur Auswahl standen die Angebote „Gestalttherapie“, „Begegnungen mit und durch die Musik“ sowie „Erlebnispädagogik“. Allen gemeinsam war das Anliegen, das im Schulalltag eher übliche „Kopf-Lernen“ mit dem Schwerpunkt „Theorievermittlung“ einmal etwas ganzheitlicher anzugehen. Dem Erleben mehr Raum geben, auf den eigenen Körper, seine Gefühle mehr achten, tätig sein, sich in Beziehungen zu anderen erleben, sich ausdrücken und andere wahrnehmen auch ohne Worte, durch Klänge, Geschichten. Seinen Platz finden, Teil einer Gruppe zu sein und sich einzubringen, aber auch abzugrenzen. Verantwortung sich selber, dem anderen und der gemeinsamen Aufgabe gegenüber, unter sorgfältiger Beachtung der Rahmenbedingungen.
Neben persönlichkeitsbildenden Gesichtspunkten wurde auch der Frage nachgegangen, wie die erlebten Methoden für die Arbeit mit Menschen mi t geistiger Behinderung nutzbar gemacht werden können.
Die Rückmeldungen der FachschülerInnen gehen eindeutig in die Richtung: die Angebote waren toll; schön, dass wir in unserer Ausbildung auch solche Lernangebote haben.
Bei einer gemeinsamen Veranstaltung am 03.06.16 stellten sich die einzelnen Wahlvertiefungsgruppen mit ihren interessanten Berichten den MitschülerInnen sowie DozentInnen vor: